Wer schon einmal einen Ziehbrunnen studierte oder gar bediente, weiß sich 
	entweder der hilfreichen dritten Hand oder aber dem Gesperre, also der 
	Rücklaufsperre, zu erfreuen, wenn der volle Eimer das Licht erblickt und aus der 
	Öffnung entnommen werden solle.
	Ergo ein uraltes aber sehr hilfreiches Prinzip, eine Last gegen den selbsttätigen 
	Lauf entgegen der gewünschten Richtung zu hemmen.

Daran hat sich bis heute nichts geändert, wenngleich die Bauform den gewachsenen Ansprüchen Rechnung trägt.
Da ist zum einen der Verschleiß zu nennen, zum anderen die Sicherheit und die Wartungsfreiheit (sofern man diesen Begriff überhaupt verwenden darf).
Entsprechend der Berechnung des Kraftbedarfs kann 
	man sich vorstellen, welch hohe Anforderungen an eine Rücklaufsperre in einem 
	Gurtförderer zu stellen sind.
	Dabei ist zusätzlich zu berücksichtigen, daß kurzzeitig nicht nur die 
	Hangabtriebskraft beim Stillsetzen wirkt, sondern durch die Dynamik des Vorgangs eine 
	weitaus höhere Kraft, die die Rücklaufsperre sicher abfangen muß.
Es ist eigentlich müßig zu erwähnen, daß Rücklaufsperren ausschließchlich an ansteigenden Gurtförderern alternativ zu Bremsen zum Einsatz kommen, und auch nur dann, wenn die natürliche Auslaufzeit des Förderers zum Stillsetzen dies erlaubt, also nicht beispielsweise ein nachgeschalteter Gurtförderer zwingend eine kürzere Zeit erfordert.
Da es sich um eine Sicherheitseinrichtung handelt (wie eine Bremse auch), ist wohl 
	abzuwägen, wo die Rücklaufsperre verbaut wird.
	Es existieren Sperren für die schnell laufende Seite (antriebsseitig am Getriebe 
	oder gar im Getriebe als Einbauvariante) 
	als auch für die langsam laufende Seite (abtriebsseitig am Getriebe / direkt an einer 
	(Antriebs-)Trommel – zumindest gummierten Trommel für besseren 
	Reibschluß; auf das Kapitel Trommeln ist in diesem 
	Zusammenhang verwiesen).
Dem Gedanken folgend, daß die Sicherheit mit jedem weiteren Bauteil zwischen 
	der Rücklaufsperre und dem Gurt rapide sinkt, ist die langsam laufende 
	sicherheitstechnisch auf jeden Fall vorzuziehen.
	Dem setzen Sparfüchse natürlich die höheren Investitionskosten 
	entgegen — bis einmal etwas passiert...
Wer sich Gedanken über sicherheitstechnische Aspekte macht, kommt nicht umhin, 
	der Rücklaufsperre einen wesentlichen Pluspunkt gutzuschreiben:
	sie kommt – anders als die Bremse – ganz ohne regelungstechnischen Aufwand 
	aus, sie greift ausschließlich unter Wirkung der 
	Schwerkraft in den Stillsetzvorgang und das 
	Halten im Stillstand ein.
Kompendium Gurtförderer
	Die Rücklaufsperre ist kein drehfreier Raum.