Leistungsbedarf / Leistungsberechnung
Ist nun der Kraftbedarf - für alle möglicherweise auftretenden Beladungszustände - bekannt (da berechnet), kann daraus die erforderliche Antriebsleistung gewonnen werden.
Die berechnete Kraft bezieht sich auf die in die Antriebstrommel einzuleitende Kraft, also den Bedarf des Gurtförderers selbst.
Dem inzwischen versierten Berechner sei die Gebrauchsformel mit SI-Einheiten anempfohlen:
(Faktor 1.000 rührt selbstverständlich von den kiloWatt her.)
Leistung an der Trommel bzw. am Gurt ist nun die tatsächlich vom Gurtförderer aufgenommene Leistung.
Hingegen ist die vom Antrieb bereitzustellende Leistung um dessen Verluste respektive Wirkungsgrad zu bereinigen (zu erhöhen), da diese zusätzlich vom Antrieb aufzubringen ist.
Hier sei zum wiederholten Male als Beispiel der elektrische Schlupf des
Elektromotors genannt.
Da nun eine jede Antriebskomponente ihren eigenen Wirkungsgrad respektive ihre eigenen
Verluste aufweist, sind diese nach den Regeln der Technik zu multiplizieren.
Man beachte: Der Gesamtwirkungsgrad ist das Produkt der einzelnen Wirkungsgrade
der in Reihe geschalteten Komponenten - nicht deren Summe.
So ist also für jede Antriebskomponente, die ab der Antriebstrommel verbaut ist, der Wirkungsgrad einzeln zu ermitteln / zu erfragen und gemäß obiger Gleichung damit der Gesamtwirkungsgrad des Antriebs zu bestimmen.
Anzumerken ist, daß sich die hier berechnete Leistung auf den Nennbetrieb bezieht; eine höhere Leistung, wie sie beim Anfahren erfordert wird, fällt üblicherweise nicht ins Gewicht, da dies von der Überlastfähigkeit der Antriebskomponenten kurzfristig abgedeckt wird - im Zweifelsfalle ist der Komponentenhersteller bezüglich der zulässigen (kurzfristigen) Werte zu befragen.
Zum Stichwort "kurzfristig" sei noch angemerkt, daß unterschiedliche Zeitintervalle / Dauern dieser Kurzfristigkeit existieren, die nach Art und Höhe differenziert zu betrachten sind.
Zum besseren Verständnis sei an dieser Stelle auf das Kapitel Anfahrfaktor hingewiesen, welches teilweise auf die kurzzeitige Überhöhung des Drehmoments während des Anfahrvorgangs eingeht.
