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Besser jedoch ist es, wenn der Abstreifer direkt in einer Position angebaut ist,
in der er nicht zusätzliche Unterstützung braucht, da der Gegendruck
automatisch vorhanden ist und zusätzlich das abgestriffene Material auch direkt
dorthin abgestriffen wird, wo es dem Kreislauf erhalten bleibt, meist ist dies der
Folgeförderer oder der Lagerplatz respektive die Position des Abstreifers ist
die Kopftrommel.
In der Grafik ist so dargestellt, daß der Abstreifer direkt am Kopf des
Gurtförderers verbaut ist.
Je nach abzustreifendem Material und Abstreifer selbst ist die Neigung dessen zu beachten, damit das Material auch auf jeden Fall abläuft, sich nicht aufstaut und festbackt, siehe Grafik rechts.
Durch die Materialwahl des Abstreifers ist zudem – je nach Fördergut – ein Lösen des Feingutes vom Abstreifer beeinflußbar.
Nach Art und Güte des Fördergutes und seiner Eigenschaften bezüglich der Anbackung am Abstreifer ist es oft ratsam, eine Kaskade aus einem Vorabstreifer und einem Hauptabstreifer zu installieren, dazu die folgende kurze grafische Betrachtung.
Die Grafik zeigt ein einzelnes Korn des Radius r (M für Material) an der Kante
bzw. Berührungsfläche zwischen Gurt und Abstreifer.
Aus technischen Gründen ist die Herstellung einer jeden Kante mit einer Rundung
versehen, den Rest erledigt der Abrieb im Betrieb, so daß es zu einem Radius der
Abstreiferkante r (Ab) kommt.
Ein Partikel mit einem Radius r(M) kleiner als der Kantenradius des Abstreifers r(Ab) wird logischerweise durch den Abstreifer gezogen.
In diesem Moment erhöht sich die Öffnung zwischen Abstreifer und Gurt eben
um die Partikelgröße auf [2 * r(M) + r(Ab)], so daß noch größere
Partikel ihren Weg durch den Abstreifer finden können, diese Kette läßt
sich nun beliebig an Größensteigerung fortsetzen.
Ergo kann nur ein Vorabstreifer verhindern, daß sich immer größere
Partikel durch den Abstreifer ziehen und so die Reinigungsleistung zusehends
minimieren.
Vor der Zuwendung zu Details der Abstreifer kurz zurück zur Gurtwäsche.
Es gibt Material mit Eigenschaften – gerade in nassem Zustand, die ein
einfaches Abstreifen nahezu unmöglich machen. Diese Materialien lassen sich in der
Regel abwaschen, hier kommen auch zusätzliche chemische Hilfsstoffe (z. B. Tenside)
zum Einsatz.
Um die Waschlösung ablaufen zu lassen, ist es dann notwendig, den Gurt zumindest aus
der Horizontalen anzukippen. Nachzuschalten ist zur Entfernung der Nässe vom Gurt
dann aber auch ein Abstreifer, der aber quasi nur der Trocknung dient.
Oft findet bei Wäsche und Schrägstellung des Gurtes auch gleich eine
Gurtwendung statt.
Man mache sich auch vorab Gedanken, wohin und wie mit der Waschlösung umzugehen ist.
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Kompendium Gurtförderer
Der Abstreifer ist kein reinigungsfreier Raum.