Wir befinden uns in der Schüttgut-Förderung und nicht in der Stückgut-Förderung, so daß dem Schüttgut eine bedeutende Rolle zuteil wird.
In der Stückgutförderung geht es im Wesentlichen - neben den Stückgut-Parametern wie Gewicht und maximale / minimale Außenabmessungen - um logistische Problemstellungen; man denke zum Beispiel an die logistische Leistung der Gepäckabfertigung auf Flughäfen, die automatisierte Sortierung in den Logistikzentralen der Brief- und Paketzentren, usw.
In der Schüttgutförderung sind solche logistischen Herausforderungen eher 
	nicht gegeben (auf die Definition des Gurtförderers in den 
	Grundlagen sei verwiesen).
	Die Aufgabenstellung lautet eher: man bringe stetig 100% Material in einem kontinuierlichen 
	Fördergutstrom von einem Ausgangs- zu einem Endpunkt, um dort in einem 
	nachgeschalteten Prozeß eine weitere Aufgabe mit dem Fördergut zu 
	bewerkstelligen.
Diese nachgeschaltete Aufgabe kann (lediglich) das Lagern auf einem Lagerplatz, einem Schiff für den Weitertransport (Übersee) o. ä. sein, aber auch eine weitere oder erstmalige Aufbereitung, Zerkleinerung, Trennung, Homogenisierung, etc.
Bei dieser "einfachen" Transportaufgabe des losen Materials ist es dafür aber um so wichtiger, die Materialeigenschaften im Detail zu kennen, da sie den Transportprozeß wesentlich beeinflussen.
Hier sind unter anderem zu nennen:
Auf die gegenseitige Beeinflussung der Materialeigenschaften sei an dieser Stelle schon mal allgemein hingewiesen.
Folgend einige Erläuterungen.
Innere Reibung
	Da sich das Fördergut auf dem Gurt bewegt und nicht still liegt (z.B. durch 
	den Gurtdurchhang), ist die innere Rebung des Materials f&uul;r einen Teil der 
	aufzubringenden Antriebsleistung verantwortlich, die über die Reibarbeit des 
	Materials aufzubringen ist.
	Nicht zu vernachlässigen ist auch die Reibarbeit / Reibleistung zwischen Gut und 
	Gurt.
Schüttwinkel
	
	Der Schütt- oder auch Böschungswinkel β gibt den natürlichen 
	Winkel des losen Schüttgutes an, den man zum Beispiel wie in der Grafik 
	dargestellt, sehr einfach selbst durch loses Anhäufen ermitteln kann.
	Der Böschungswinkel bestimmt die maximale Anlagenneigung des Gurtförderers, 
	um ein Rutschen des Materials aufgrund zu großem Ansteigen oder Einfallen sicher 
	zu verhindern.
	Der Schüttwinkel bestimmt zudem den Förderquerschnitt des Materials auf dem 
	Gurt.
	Zudem bestimmt er - genauso wie beim Füllquerschnitt auf dem Gurt - die 
	Anhäufung beispielsweise am Lagerplatz.
	Wichtig ist zu beachten, daß der Böschungswinkel durch veränderliche 
	Materialeigenschaften, wie oben gelistet, variieren kann.
Abrasion
	Die Abrasion beschreibt den Abrieb an all den Stellen, die mit dem Material in 
	Kontakt geraten, also Gurt, Übergaben, Reinigungseinrichtungen, etc.
Adhäsion
	Die Adhäsion gibt das Anbacken beziehungsweise Anhaften vom Fördergut 
	an allen Komponenten an, die mit dem Material in Kontakt geraten (s. Abrasion).
	Dies bedingt auch nachvollziehbar die Notwendigkeit einer vernünftigen 
	Gurtreinigung.
Materialdegration
	Die Degration ist in fast allen Fällen unerwünscht, da sie z. B. auch 
	für Staubentwicklung sorgt, Materialaustrag erleichtert, usw.
Emissionsentwicklungen
	Höchst unerwünscht, da - gerade in der Nähe zu Wohnbebauung - jede 
	Form der Emission ansonsten bekämpft werden muß, was zusätzliche 
	Kosten verursacht (Investitions- und Betriebskosten).
Wasseraufnahme / -speicherfähigkeit
	Gerade im Bereich des Handels aber auch in der Feuerungstechnik nicht gern gesehen ist 
	ein zu hoher Wassergehalt. Im ersteren Fall sind Meßmethoden zur Bestimmung 
	des Wassergehalts vorzusehen, um bei der Preisfindung auf trockenes Material 
	zurückrechnen zu können. Im zweiteren Fall ist zusätzlicher 
	Energiebedarf zur Trocknung erforderlich.
	Aber: Wassergehalt ist mitunter dennoch notwendig. Bei z. B. Steinkohle / Kohle sei 
	auf die Gefahr der Selbstentzündung verwiesen, bei Erzen sei auf die Unterbindung 
	von Staubentwicklung hingewiesen, die üblicherweise mit Wasser an den 
	Übergaben erfolgt.
Förderguttemperatur
	Die Temperatur des Förderguts kann Sondermaßnahmen erforderlich machen, 
	dies betrifft sowohl den Gurt als auch andere Komponenten, die mit dem heißen 
	Material in Kontakt gelangen oder durch Konvektion erwärmt werden können.
Kompendium Gurtförderer
	Das Fördergut ist kein schüttgutfreier Raum.